Pseudepigraphie

Pseudepigraphie und literarische Fälschung im frühen Christentum

Armin Daniel Baum

 

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, 2. Reihe, Bd. 138

Mohr Siebeck

2001, 313 Seiten

 

Immer wieder hört man, in der Zeit der frühen Christenheit sei Pseudepigraphie gängig gewesen und nicht als moralisch verwerflich betrachtet worden. Diese Untersuchung von Baum stellt diese Mainstream-Ansicht grundlegend in Frage. Hilfreich für den Leser ist, dass Baum in einem Anhang sämtliche für die Thematik relevanten Quellentexte, die sich zu Pseudepigraphie oder lit. Fälschung äussern, für den Leser in griechischer bzw. lateinischer Sprache mit deutscher Übersetzung zusammenstellt. So kann sich der Leser direkt an den Quellen ein eigenes Bild machen.

Leider wird das Buch von Baum oft ignoriert. Eine zunächst löbliche Ausnahme bietet die Einleitung ins Neue Testament von Udo Schnelle, der (5. Aufl. 2005) auf S.329 in Fussnote 11 auf das Buch von Baum verweist. Doch zitiert er Baum irreführend in einer Art und Weise, welche die These von Baum geradezu in ihr Gegenteil verdreht. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Schnelle das Buch von Baum gar nicht gelesen hat, sondern daraus nur ein Alibi-Zitat verwendet hat, ohne dessen Bedeutung im Zusammenhang zu lesen.

Artikel: "Der biblische Kanon und das Phänomen der Pseudonymität"

Eckhard J. Schnabel

 

In: Jahrbuch für Evangelikale Theologie 3 (1989), S.59-96

 

In diesem Artikel untersucht Schnabel das Verhältnis von Pseudonymität und Kanonizität biblischer Schriften. Sein Fazit aufgrund historischer und theologischer Überlegungen:

"Kanonizität vom Geist Gottes inspirierter, Offenbarung kommunizierender autoritativer Schriften und Fiktion implizierende Pseudonymität schließen einander aus."

 

Der Artikel ist online hier erhältlich.