Historisch-kritische Methode

Kritik der Bibelkritik. Wie die Bibel wieder zur Heiligen Schrift werden kann

Ulrich Wilckens

 

Neukirchener

2012, 172 Seiten

 

Vom: Umschlagtext:

"Wenn aus dem biblischen Gott eine Idee wird, eine Vorstellung, und aus der Heiligen Schrift ein bloßes Buch - was geschieht dann? Dann ist die Folge, dass im Umgang mit der Bibel in Predigt, Konfirmanden- und Schulunterricht ein hohes Maß an Willkür vorherrscht.
Liegt das an der historisch-kritischen Exegese? Ja und nein. Ja - denn die biblischen Texte werden uns durch diese Art der Auslegung fremd und verlieren ihre Lebendigkeit, sodass es eines wachsenden Spielraums eigener Phantasie bedarf, um die Kluft zwischen ihrem damaligen Sinn und einem für uns heute annehmbaren Sinn zu überbrücken. Nein - denn der christliche Glaube hat seine Grundlage in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Und weil diese Geschichte im Alten und Neuen Testament bezeugt wird, muss sie in der Auslegung der Bibel auch historisch ernst genommen werden. Ulrich Wilckens stellt sich daher der Aufgabe, die Rede von Gott von der Ebene religiöser Subjektivität auf die Ebene der objektiven Wirklichkeit Gottes des biblischen Zeugnisses zu transportieren. Dazu hilft vor allem das Ernstnehmen der alttestamentlichen Gotteserfahrung in der Geschichte seines Handelns mit Israel. Unter diesem Aspekt gewinnt sodann das neutestamentlich bezeugte Heilsgeschehen in Jesus Christus einen überzeugenden Sinn. Dieser ist, historisch ausgelegt, der gemeinsame Horizont aller zentralen Glaubensaussagen in den verschiedenen Schriften des Neuen Testaments, ihrer Verfasser und der Sprache des Gottesdienstes der urchristlichen Gemeinden."

Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift. Beiträge zur Geschichte der biblischen Exegese und Hermeneutik

Marius Reiser

 

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament I/217

Mohr Siebeck

2007, 407 Seiten

 

Umschlagtext: "Um die Mitte des 18. Jahrhunderts kam es in der Geschichte der biblischen Exegese zu einem Traditionsbruch, der einschneidender war als alle früheren Zäsuren. Daraus ging die sogenannte historisch-kritische Methode hervor. Marius Reiser geht der Frage nach, wie und warum es zu diesem Traditionsbruch kam und ob er wirklich irreparabel ist.
Schwerpunkt der Beiträge ist die Geschichte der Bibelwissenschaft in Frankreich, Deutschland und England vom 16.-19. Jahrhundert. Aber auch die Väterzeit und das Mittelalter werden berücksichtigt. Einzelne Studien (z.B. zu Gen 22; Jes 7,14; Jes 53; Mk 11,12-14) erfassen die gesamte Auslegungsgeschichte. Alle wichtigen Fragen der Hermeneutik kommen zur Sprache. Dabei soll auch das gemeinsame katholisch-protestantische Erbe deutlich werden.
Die mit der Aufklärung in Verruf geratene Methode der Allegorese wird gründlich behandelt und als symbolische Auslegungsweise verstanden, die von bleibendem Wert und erneuerbar ist. Bibelkritik und theologisch-symbolische Auslegung der Heiligen Schrift müssen keine Kontrahenten sein.
Unter den Exegeten, die eingehender behandelt werden, sind der Jesuit Benito Perera (1535-1610), Richard Simon (1638-1712), J.L. Isenbiehl (1744-1818) und F. von Hummelauer (1842-1914). Marius Reiser zeigt, daß die historisch-kritische Exegese keine Frucht der Hermeneutik und Exegese der Reformatoren ist, sondern vielmehr aus der Verbindung von humanistischer "Kritik" mit Prämissen der Aufklärung hervorgeht."

Die Bibel im Griff? Historisch-kritische Denkweise und biblische Theologie

Armin Sierszyn

 

Hänssler

2.Aufl. 2001 (1.Aufl. 1978), 160 Seiten

 

Sierszyn umreisst am Anfang seines Buches in wenigen Strichen die Monopolstellung, welche die historisch-kritische Methode im Theologiestudium noch immer hat. Anschliessend zeigt er den Ursprung und das Wesen der historisch-kritischen Denkweise insbesondere an Zweien ihrer herausragenden Exponenten (J.S. Semler, E. Troeltsch) auf. Die kritische Stellungnahme von Sierszyn befasst sich dann insbesondere mit dem Wissenschaftsbegriff, dem Wesen der Schrift, dem Geschichtsbegriff, der Methodenfrage und schliesslich der Theologie. In einem letzten Teil skizziert Sierszyn als Alternative zu den klassischen Methodenschritten mögliche Arbeitsschritte bibelgemässer Auslegung, wobei sein Anliegen, dass Theologie in den Dienst der Kirche treten soll, deutlich wird.

Bibelkritik auf dem Prüfstand. Wie wissenschaftlich ist die wissenschaftliche Theologie?

Eta Linnemann

 

VTR

1998, 184 Seiten

 

Auch wenn die Bücher von Eta Linnemann manchmal dazu neigen, sehr schwarz-weiss zu zeichnen, weist sie doch zurecht immer wieder auf gravierende methodische Mängel in der wissenschaftlichen Forschung hin. Aus dem Verlagstext:

"Als ein Werk neutestamentlicher Apologetik soll dieses Buch dazu dienen, die Bibelkritik auf den Prüfstand zu stellen, welche sich als historisch-kritische Theologie an unseren Universitäten etabliert hat und den Alleinvertretungsanspruch für wissenschaftliche Theologie erhebt. Der Versuch, mit dem angeblich ältesten Evangelium Q unsere kanonischen Evangelien beiseite zu schieben wird als „kluge Fabel“ entlarvt. Noch einmal wird erhärtet, daß eine literarische Abhängigkeit zwischen den drei synoptischen Evangelien nicht nachweisbar ist und ein synoptisches Problem demnach gar nicht besteht. Es wird gezeigt, daß die angeblichen Beweise für die „Unechtheit“ von 10 neutestamentlichen Schriften einer Nachprüfung nicht standhalten: Wortlisten, die zu diesem Zweck zusammengestellt wurden, erweisen sich als unzulänglich, wenn man die Struktur des neutestamentlichen und speziell des paulinischen Vokabulars in Rechnung stellt. Für die behauptete literarische Abhängigkeit einiger der sogenannten „Pseudepigraphen“ hat man keinen zureichenden Beweis erbracht. Das Verfahren der Bibelkritik, mit Hilfe geschichtlicher Zuordnung oder theologischer Einordnung zehn der neutestamentlichen Schriften zu Pseudepigraphen zu erklären, besteht den Test ebensowenig. Es bringt keine wissenschaftlichen Ergebnisse hervor. Deshalb sollte sich kein Leser dieses Buches länger genötigt sehen, die Unterstellungen der Bibelkritik zu respektieren, weil sie zu Unrecht den Anspruch erheben, wissenschaftliche Ergebnisse zu sein. Ihre Argumente werden zu Hunderten geprüft und nicht eines besteht den Test."

Moderne Theologie unter der Lupe

Ernst Lerle

 

Hänssler

1987, 111 Seiten

 

Umschlagtext: "Die Bibelkritik hat im Lauf der letzten Jahrzehnte nachhaltig für Verwirrung und Verunsicherung in den Gemeinden gesorgt. Wache Christen haben zu fragen begonnen: 'Was verbirgt sich hinter den Begriffen der kritischen Theologie?' Der Autor [...] schildert die Grundlinien bibelkritischer Theologie und setzt sich kritisch mit ihnen auseinander. Er hinterfragt scheinbar souverän wirkende Thesen und ermutigt seine Leser zu einem neuen Vertrauen in das biblische Wort, das allein neues, geistliches Leben schaffen und erhalten kann."

Das Ende der historisch-kritischen Methode

Gerhard Maier

 

R.Brockhaus 4.Aufl. 1978, 96 Seiten

 

Dieses Büchlein ist eine Reaktion auf den von E. Käsemann herausgegebenen Sammelband "Das Neue Testament als Kanon". In einem ersten Teil behauptet Maier die "innere Unmöglichkeit des Begriffs" historisch-kritischer Methode, im zweiten Teil erläutert er, inwiefern er das "tatsächliche Ende der historisch-kritischen Methode" gegeben sieht und im dritten Teil präsentiert er als alternativen Ansatz die Skizzen einer "historisch-biblischen Methode".

 

Das Gespräch unter der Tübinger Theologenschaft wurde im Anschluss an dieses Buch (1.Aufl. 1974) weitergeführt. Siehe dazu Theologische Beiträge 9 (1978): "Biblische Hermeneutik. Tübinger Studenten im Gespräch mit G. Maier und P. Stuhlmacher".

Artikel: "Laiengeblök"

C.S. Lewis

 

Erschienen in: Ders.: Gedankengänge. Essays zu Christentum, Kunst und Kultur

Brunnen Verlag

1986, S.211-229

 

"Dieser Vortrag ist aus einem Gespräch hervorgegangen, das ich an einem Abend im letzten Semester mit dem Rektor hatte. Ein Buch von Alec Vidler lag zufällig auf dem Tisch, und ich äusserte mich spontan zu der darin enthaltenen Theologie. Meine Reaktion war vorschnell und unbedacht, wie es in der gelösten Stimmung nach dem Essen geschehen kann. Ein Wort gab das andere, und ehe ich mich's versah, hatte ich über die Denkweise, die meines Erachtens heute in vielen theologischen Schulen vorherrscht, viel mehr gesagt, als ich eigentlich beabsichtigt hatte. Daraufhin meinte er: 'Wenn Sie doch einfach mal kämen und all das meinen jungen Leuten vortrügen.'" (S.211). Was daraus entstanden ist, lässt sich in diesem Essay nachlesen. C.S. Lewis hielt diesen Vortrag am 11.5.1959 in Westscott House, Cambridge.

 

Der Essay kann hier auf englisch gelesen werden.

Er ist auf deutsch auch im Johannes Verlag im Essayband "Was der Laie blökt. Essays über das Christentum" erschienen (4.Aufl. 1999).